Am Dienstag trafen sich die Schülerinnen und Schüler der 2. Klassen der Kantonsschule Willisau in der Bibliothek, um an Lesung und Gespräch mit Schriftsteller Werner J. Egli teilzunehmen. Die Lesungen fanden klassenweise statt und vorbereitend lasen alle Eglis Buch «Blues für Lilly».
Werner J. Egli, ursprünglich aus der Schweiz stammend, erzählte von den Gründen seines über 35-jährigen Aufenthalts in Amerika. Er reiste zuerst nach Kanada und als er dort war, spürte er förmlich, wie sein Geist aufging, wie neue Ideen ihn beinahe überschwemmten. Die Schweiz war für ihn viel zu eng und er konnte sich einfach nicht weiterentwickeln, sagte er. Werner J. Egli sprach auch über seine Leidenschaft für das Lesen. «Es spielt keine Rolle, wie alt ein Buch ist, wenn man es zum ersten Mal liest, ist es wie neu.» Er liest alles, sogar die Texte auf den Joghurtbechern.
Der Glauben an Schutzgeister
«Man sollte sich auf seine Fähigkeiten konzentrieren», sagte er. Das war eine der aussagekräftigsten Botschaften, die er den Schülern mitgab. «Man muss an etwas, das nicht bewiesen ist, glauben. Und da ist es egal, wenn jemand eine andere Meinung hat», erklärte er, als er von seinem Glauben an eine Art Schutzgeister erzählte. Weiter schilderte er, dass er beim Schreiben einfach ohne Plan loslege. In jedem seiner Bücher hinterlasse er einen Hinweis auf etwas, das sein sollte, jedoch nicht so ist. Mit seinen Büchern möchte er etwas bewirken und er hofft, dass jeder eine Botschaft für sich mitnehmen kann.
«Schreiben ist wie Komponieren. Man kreiert einen Verlauf der Spannung.» Wenn er ein Buch schreibe, könne er ohne körperliche Bewegung in eine andere Welt eintauchen und die Charaktere seien wie Freunde. «Es ist egal, ob es eine reale oder eine Fantasiewelt ist. Man muss es selbst nicht erleben, man muss es mit Herz und Kopf fühlen.»
Text: Jael Joy Steiner, 2d
Bild: Eva Lichtsteiner